Zwischen unserer Gründung und heute liegen über achtzig Jahre, drei Generationen, zahlreiche Erfahrungen, wertvolle Meilensteine und bedeutende Errungenschaften.


1930er bis 1940er Jahre

1930

Als eines von sieben Kindern einer Arbeiterfamilie muss Max Planzer senior schon früh selber für seinen Lebensunterhalt sorgen. So ist er als Knecht im Welschland tätig. 1928 zieht Max vom thurgauischen Sirnach nach Dietikon. Dort verbringt er in den Anfängen für seinen Bruder, dem Pferd und Wagen gehören, Milch von Haus zu Haus. So lernt er seine spätere Frau Mathilde Rehm kennen.

1930 wechselt Max Planzer senior von Pferden zu Pferdestärken. Er kauft seinen ersten eigenen Lastwagen, einen Benziner Chevrolet mit drei Tonnen Nutzlast. Zudem legt er die Lastwagenprüfung ab und arbeitet als selbstständiger Transportunternehmer. Als solcher beliefert er seine Kunden in und um Dietikon mit allerlei Waren.

1936

Max Planzer senior lässt sich als Fuhrunternehmer ins Handelsregister eintragen. Privat legt er einen Meilenstein zwei Jahre zuvor und heiratet seine grosse Liebe Mathilde. Gattin Mathilde arbeitet vom ersten Tag an tatkräftig im Unternehmen mit. Sie liefert höchstpersönlich Waren mit Velo und Anhänger aus.

1938

Mathilde Planzer absolviert ohne Wissen und Erlaubnis ihres Mannes die Autofahrprüfung. Die Kosten für die Fahrstunden hatte sie unbemerkt vom Haushaltsgeld abgespart. Max seniors anfänglicher Ärger ist schnell verflogen. Er kauft seiner Frau ein eigenes Fahrzeug, den zweiten firmeneigenen Lieferwagen der Marke Steyr mit einer Ladebrücke.

1939

Der Zweite Weltkrieg hat begonnen. Max senior muss in den Aktivdienst einrücken. Das Tagesgeschäft übernimmt seine Frau Mathilde.

1947

Der Krieg ist vorbei und die Planzers haben alle Hände voll zu tun. Der Chevrolet wird ein Jahr zuvor gegen einen besseren derselben Marke eingetauscht. Die Eltern bewohnten bisher eine Mietwohnung in Dietikon und erwerben nun ein Bauernhaus – der erste Firmensitz. Im Wohnzimmer dieses Bauernhauses steht ein grosser Tisch mit zwölf Stühlen, die zum Mittag- und Abendessen meist alle mit Familienmitgliedern und Chauffeuren besetzt sind.


1950er bis 1960er Jahre

1955

Der Bundesrat eröffnet die erste Autobahn der Schweiz. Sie führt von Hergiswil in Nidwalden über Horw nach Luzern. Im selben Jahr schaffen Mathilde und Max senior den neusten Bedford-Lastwagen mit fünf Tonnen Nutzlast an. Der Kaufpreis für Chassis und Kabine beträgt 18’000 Franken, die Brücke und der Möbelkasten kosten weitere 12’200 Franken. Max Senior zeichnet seine Unterschrift auf die Möbelbrücke. Dieser Schriftzug wird zum ersten Planzer-Firmenlogo und bleibt es bis zur Gründung der Aktiengesellschaft im Jahr 1966.

Heute ziert das Originallogo die Dienstleistungen von Planzer Paket und Planzer Homeservice.

1959

Bruno Planzer startet in Schlieren eine Lehre als Lastwagenmechaniker bei einem Importeur von MAN-Lastwagen mit eigener Garage. Nach sechs Wochen stellt sich heraus, dass der Chef nicht über die nötige Meisterprüfung verfügt. Enttäuscht bricht Bruno die Lehre ab und arbeitet einige Monate im elterlichen Betrieb mit. Im Herbst 1959 beginnt er eine Lehre als Automechaniker bei Th. Willy in Zürich. Sein Lehrmeister geht sehr hart mit dem jungen Mann ins Gericht. Im gleichen Jahr steigt der designierte Nachfolger Max junior mit 21 Jahren als Chauffeur ins Familienunternehmen ein.

1960

Max junior wird vom Schweizer Militärcorps für die Unteroffiziersschule aufgeboten. Seine Eltern müssen für den eigens für Max gekauften Occasions-Magirus einen Chauffeur anheuern. Max junior kehrt nur für kurze Zeit in den elterlichen Betrieb zurück und schlägt dann eine Militärkarriere ein. Damit fehlt seine Arbeitskraft im Unternehmen, und die Eltern müssen seine Ausbildung zum Armeeoffizier weitgehend selber berappen. Ausserdem haben Schwester Hildegard und Max junior kurz hintereinander geheiratet; deren Aussteuer belastet die Eltern finanziell zusätzlich.

1966

Bruno Planzer schliesst erfolgreich die Handelsschule ab. Max senior bittet ihn, ebenfalls in die Firma einzusteigen, da er sein Vermächtnis nicht Max junior alleine übergeben möchte. Bruno muss zwischen seinen Plänen, eine eigene Garage zu gründen, und dem Start im Familienbetrieb abwägen. Seinen offiziellen Eintritt knüpft er an Bedingungen. Eine davon ist, dass die Einzelfirma in eine ordentliche Aktiengesellschaft umgewandelt wird. Das geschieht noch im selben Jahr. Max junior soll für die technischen Belange zuständig sein, Bruno kümmert sich ums Kaufmännische. Unter anderem ersetzt er das Originallogo von Max Planzer senior durch den Schriftzug «Planzer Transport Dietikon».

1968

Der Kauf eines weiteren Anhängers steht an, denn Arbeit ist mehr als genug vorhanden. Dazu ruft Bruno Planzer bei Karl Euler an, bei dem er kurze Zeit zuvor bereits ein Gebrauchtmodell gekauft hatte. Das Gespräch verläuft so: «Guten Tag Herr Euler, ich bins, Bruno Planzer.» «Grüezi Herr Planzer.» «Ich wollte nachfragen, ob Sie uns vielleicht noch mal einen Anhänger verkaufen.» «Herr Planzer, Sie können alles haben. Ich verkaufe Ihnen alles.» «Sie wollen mich wohl auf den Arm nehmen?» «Nein, Herr Planzer, ich meine es ernst.» Nach reiflicher Überlegung übernimmt Planzer die Firma von Karl Euler inklusive Personal und verdoppelt so das Betriebsvolumen. Im selben Jahr geben sich Bruno Planzer und Monika Brandau das Jawort.

1969

Am 27. Februar 1969 kommt Tochter Pascale zur Welt. Die Nachbarn von Bruno und Monika Planzer helfen sich gegenseitig mit den Kindern aus – eine sehr fortschrittliche Entwicklung zur damaligen Zeit.


1970er bis 1980er Jahre

1970

Firmengründer Max Planzer senior stirbt bei einem Unfall mit einer Anhängerdeichsel im Alter von 73 Jahren. Sein Tod ist symbolhaft: Er arbeitete ohne Ende und starb aus der Arbeit heraus. Dabei liess er Geduld und einen feinen Sinn für gesteckte Ziele nie aus den Augen. An seiner Stelle übernimmt seine Witwe Mathilde Planzer-Rehm das Präsidium im Verwaltungsrat. Im gleichen Jahr schliessen Bruno und Max junior einen Vertrag mit der Gemeinde Dietikon, mit dem sie Haus, Hof und Kernzonenland an der Neumattstrasse gegen eine 7700 m² grosse Industrielandparzelle an der Lerzenstrasse tauschen (im Tauschverhältnis 1:6). Dieser Vertrag legt den Grundstein für den ersten Neubau.

1971

Die Wirtschaft boomt, die Schweiz ist vollbeschäftigt und baut Autobahnen. Sie plant ein Verkehrsnetz mit Hauptachsen von Norden nach Süden und von Westen nach Osten. Die Verkehrswege werden zunehmend schneller, sicherer und effizienter. Die Gesellschaft verlangt nach immer mehr Konsumgütern für Arbeit und Freizeit. Die beiden «Kinder», Max und Bruno, erkennen das Potenzial dieses Megatrends und wollen mit der Firma daran partizipieren. Dazu wollen sie die Planzer Transport AG an den Eckpunkten des zukünftigen Autobahnkreuzes positionieren – konkret in Basel, Chiasso und Genf (für den Eckpunkt in der Ostschweiz sollte Dietikon vorerst genügen). Im gleichen Jahr kommt Nils Planzer, das zweite Kind von Monika und Bruno, zur Welt.

1972

Nach längerem Feilschen, Abwägen und Taktieren vereinbaren Max und Bruno mit Auderset Dubois, Inhaber einer gleichnamigen Transportfirma in Genf, einen Übernahmevertrag über eine halbe Million Franken. Damit setzt Planzer ab dem 1. Januar Fuss auf einen der wichtigsten Verkehrsknoten in der Westschweiz, und Max übernimmt die Verantwortung vor Ort.

1973

Bruno und Max Planzer eröffnen die neue Betriebszentrale der Planzer Transport AG an der Lerzenstrasse 14. Mit 600 m² Lagerfläche im Keller und noch mal je 900 m² auf zwei Lagergeschossen, 600 m² Umschlagfläche im Erdgeschoss, einer Werkstatt, einer Tankstelle, diversen Büroräumen, zwei Wohnungen und einem Studio. Und mit einem Autobahnanschluss direkt um die Ecke. Damals verfügt die Planzer Transport AG über 45 hochmodern ausgerüstete Lastzüge und 25 Charter-Fahrzeuge. Zu den Kunden zählen namhafte Firmen von der Lebensmittelbranche bis zur Schwerindustrie. Das Unternehmen befördert jährlich an die 180’000 Tonnen Frachtgut.

1974

Während Max in der Westschweiz tätig ist, richtet Bruno Planzer sein Augenmerk vermehrt aufs Tessin, um die Nord-Süd-Achse zu bedienen und den Italien-Verkehr auszubauen. Er gewinnt das Speditionsunternehmen Saima aus Chiasso als ersten Grosskunden. Ab da kann Planzer in Chiasso Tag für Tag einen Sattelschlepper für die Deutschschweiz laden.

1975

Die Planzer-Brüder regen eine Weiterentwicklung des Firmenlogos an. Ein extra ausgeschriebener Wettbewerb im siebten Semester der Kunstgewerbeschule Zürich ergibt 25 Arbeiten. Planzer entscheidet sich allerdings für den Vorschlag von Charly Oberholzer – einem Dietiker Schriftenmaler –, der eine Planzer-eigene Schrift im schwarzen Balken auf grauer Blache erfunden hat.

1976

Die Planzer Transport AG wird vom Kunden Air France, den Max akquiriert hat, mit Luftfrachtersatzverkehrs-Aufträgen von Paris nach Zürich betraut. Das Geschäft in der Westschweiz läuft mittlerweile auf Hochtouren. Im gleichen Jahr gründet Planzer in Chiasso die Planzer Trasporti SA mit zwei Mitarbeitenden. Chiasso wird zum festen Anker im Süden des schweizweiten Logistikkreuzes.

1977

Ruedi Baer, erster Enkel der Familie Planzer und erster Vertreter der dritten Generation, startet als 18-Jähriger am 1. Januar 1977 offiziell als Chauffeur im Familienunternehmen. Max Planzer senior ist mächtig stolz auf seinen Enkel. Schon als Knirps ist Ruedi von den grossen Lastwagen angetan. Nach der Schulzeit verbringt er ein Jahr in Neuenburg, um Französisch zu lernen. Anschliessend absolviert er die Handelsschule in Zürich.

Mittlerweile disponiert Ruedi in Dietikon. Im Frühjahr 1980 bittet Bruno seinen Neffen, in Genf auszuhelfen, da dort ein Mitarbeiter ausgefallen war. Seine Freundin Diana folgt ihm in die Westschweiz, wo die beiden anderthalb Jahre leben. 1982 zieht es Ruedi für sechs Monate nach Florenz, um Italienisch zu lernen. Diana kommt erneut nach. Sie sind zu zweit gegangen und kommen zu dritt zurück. 1984 findet die Hochzeit statt. 1985 wird Severin geboren, zwei Jahre später sein Bruder Nicolas.

1990 wird Ruedi Verwaltungsratsmitglied, Aktionär und einziger aktiver Partner von Bruno Planzer. Die beiden entscheiden gemeinsam, sachlich, ehrlich und zielführend. Neben seinen Aufgaben als Verantwortungsträger coacht Ruedi Baer die Romandie und ist für zwei wichtige Tochtergesellschaften zuständig. Zudem begleitet er den nationalen Transport von Dietikon, Härkingen und Villmergen und baut den nationalen Kombiverkehr auf. Im selben Jahr übernimmt er von Bruno die Disponentenschulung und gibt dort seine wertvolle Erfahrung weiter.

Trotz seines steilen Aufstiegs bleibt Ruedi die Bescheidenheit in Person und nimmt sich Zeit für Familie und Hobbys. 2006 besteht er die Prüfung für den Hochsee-Segelschein. Mit sanfter Hartnäckigkeit und der Begeisterung für sein Metier führt er seine Projekte zum Erfolg. Leider verstirbt Ruedi am 26. Juni 2010 im Alter von 51 Jahren viel zu früh an einem Krebsleiden. Für den Familienbetrieb wünscht er sich, dass seine Söhne Severin und Nicolas Baer im Familienunternehmen mitarbeiten. Sein Wunsch geht in Erfüllung: Severin tritt im Jahr 2005 und Nicolas 2010 in den Betrieb ein.

1979

Planzer eröffnet am 1. Dezember 1979 die Filiale Basel in Münchenstein mit vier Mann. Damit werden das Verbindungskreuz Ost-West-Nord-Süd und das schweizweite Netzwerk komplett. Planzer kann in der ganzen Schweiz abholen und einen Tag später ausliefern (mit Ausnahme der Randregionen). Zudem sind diese «Aussenstationen» gleichzeitig die Tore zu den angrenzenden Nachbarn Frankreich, Italien und Deutschland. Drei Monate nach der Eröffnung platzt das Lager in Basel bereits aus allen Nähten. Klingende Namen gehören bald zu den Stammkunden.

1984

Die Ciba-Geigy-Tochter Airwick (Körperpflegemittel und Gartenprodukte) in Basel entscheidet, ihre Lager plus sämtliche Güterbewegungen auszulagern und sich aufs Kerngeschäft von Ein- und Verkauf sowie Administration zu konzentrieren. Airwick überträgt Planzer die Lagerbewirtschaftung und -verwaltung sowie das Bereitstellen der Sonderangebote. Das ist die Geburtsstunde der Lagerlogistikdienstleistungen von Planzer.

1985

Die Schweizer Regierung führt die pauschale Schwerverkehrsabgabe und die Autobahnvignette ein. Aufgrund der Mehrbelastung und der Retorsionsmassnahmen europäischer Länder gehen einige einheimischen Transportunternehmen zugrunde. Das setzt ein enormes Volumen an Aufträgen frei. Mit einem eigenen Filialnetz, einem breiten Dienstleistungsangebot, einem gesunden finanziellen Fundament und einer starken Verankerung in der Region ist die Planzer Transport AG eindeutig im Vorteil. Planzer erweitert im gleichen Jahr sein Filialnetz und eröffnet in Thörishaus bei Bern eine weitere Filiale.

1986

Planzer will am Flughafen Kloten eine Planzer-Filiale aufbauen. Aus zwei guten Gründen: Zum einen fahren viele Spediteure mit ihren Lieferwagen ohne Tourenplan durch die Schweiz. Das ist ökologischer Unsinn und birgt Spielraum für Bündelung. Zum anderen boomt der Luftfrachtverkehr und bietet ein enormes Entwicklungspotenzial für das Geschäft mit dem Luftfrachtersatzverkehr. Die Filiale in Kloten entwickelt sich prächtig. Bruno setzt sogar ein einheitliches Tarifsystem für den Flughafen-Transportmarkt durch.

1988

Max Planzer junior scheidet auf eigenen Wunsch aus dem operativen Betrieb der Firma aus. Diese Entscheidung geht mit dem Wunsch einher, sich intensiver seinem Hobby, der Gas- und Heissluftballonfahrt, zu widmen.

Im selben Jahr hebt Bruno die Planzer Trasporti in Como, Italien, aus der Taufe und tritt in den italienischen Transportmarkt ein.

1989

Die grauen Blachen wirken abgenutzt und schmuddelig. Ruedi Baer und Markus Widmer, Leiter Technik, schlagen Bruno eine neue Blachenfarbe vor: kräftiges Rot. Nach kurzer Bedenkzeit werden im selben Jahr die ersten neuen Blachen aufgespannt.


1990er bis 2000er Jahre

1992

Europa und die Schweiz machen sich fit für den Binnenmarkt: Per 1. Januar 1993 soll ein neuer, einheitlicher und gesamteuropäischer Wirtschaftsraum entstehen. Es ist abzusehen, dass Logistikdienstleistungen immer wichtiger werden und Materialtransporte zunehmen. Bruno Planzer beschliesst, an verkehrstechnisch optimaler Lage ein eigenes Logistikhaus zu bauen. Am 15. Mai 1992 wird das Logistikcenter in Villmergen mit einer Feier und einem Tag der offenen Tür eröffnet. Mit einem vollautomatischen Hochregallager mit 18’000 Palettenplätzen, 12’000 m² Lagerfläche und 2200 m² Bürofläche ist es das zweite Logistikcenter in der Schweiz.

Im gleichen Jahr unterzeichnen die Schweiz und die Europäische Union (EU) ein Transitabkommen, in dem sich die Schweiz verpflichtet, die neue Eisenbahn-Alpentransversale NEAT zu bauen. Im Gegenzug akzeptiert die EU vorläufig weiterhin die 28-Tonnen-Limite auf Schweizer Strassen.

1993

Bruno Planzer feiert seinen 50. Geburtstag. Dass er nicht zu jenen gehört, die in der zweiten Lebenshälfte einen Gang runterschalten, versteht sich von selbst. Noch im selben Jahr übernimmt er das renommierte Transportunternehmen Kuoni in Chur, steigt mit der Gründung von Qualipac mit zwei Partnern in die Postpaketbranche ein und eröffnet den ersten Sitz in Altishofen. Vier Jahre später wird Qualipac an die Deutsche Post verkauft und der Standort in Altishofen zur Quali-Night AG (siehe 1994).

1994

In Altishofen richtet Planzer mit den Partnern den Nachtpaketservice Quali-Night AG ein. Hier werden die Pakete am Abend nach Region sortiert, etikettiert, registriert, versandfertig gemacht, verladen und noch in der Nacht ausgeliefert. Damit macht sich Quali-Night für seine Kunden den Nachtsprung zunutze. Im gleichen Jahr nehmen Volk und Stände die Eidgenössische Volksinitiative «Zum Schutze des Alpengebiets vor dem Transitverkehr» mit 52% Ja-Stimmen an. Damit wächst der Druck auf den Strassentransport weiter.

1995

Planzer kauft in Härkingen ein weiteres Logistikcenter, Hochregallager und Landreserven inklusive Lagerlogistikauftrag und 25 Mitarbeitenden.

Ausserdem soll Planzer für den Kunden Unilever die Verpackungsabteilung mit 30 Angestellten samt Maschinen übernehmen und dafür einen Anbau in Härkingen mit 10’000 m² Lagerfläche und 2000 m² Bürofläche umsetzen. Der Standort wird weiter ausgebaut.

1996

Planzer übernimmt gemeinsam mit Camion Transport und Galliker die Cargo Domizil Schweiz AG (CDS) von den SBB. Das gemeinsam erklärte Ziel: eigene Transporte auf dem schweizweiten SBB-Schienennetz in einem korrekten Preisgefüge abwickeln. In der Geschichte von Planzer spielt die Bahn schon lange eine zentrale Rolle. So hat Dietikon von Anfang an einen eigenen Schienenzubringer. Doch mit dem Start von CDS erschliesst sich Planzer eine neue Dimension des Schienengüterverkehrs, da neue Standorte mit Bahnanschluss dazugekommen sind. Kurze zwölf Monate nach Projektstart schreibt CDS bereits schwarze Zahlen. Eine grosse Leistung in Anbetracht der hoch defizitären Vergangenheit von CDS und der Grösse dieser Investition.

1997

Brunos Sohn Nils Planzer tritt ins Familienunternehmen ein. Die Übernahme von CDS ist in vollem Gang, und so ist Nils häufig mit seinem Vater unterwegs. Von diesem lernt er zweierlei: Fleiss und Mut. Schon in der ersten Woche wird er von Bruno ins Wallis geschickt. Nils übernimmt das Coaching der Filiale in Sion, heute Conthey. Nach und nach kommen weitere Filialen hinzu.

Ab 2000 ist Schmerikon Nils’ Hauptstandort. Hier soll er eine neu hinzugekommene Tochterfirma integrieren. Das ist Nils’ Gesellenstück, danach kommt er nach Dietikon an den Hauptsitz. Bruno bereitet seinen Sohn lange und intensiv auf seine Aufgaben als Geschäftsführer vor und zieht sich langsam aus seiner operativen Tätigkeit zurück. Trotzdem entwickelt Nils seine eigene Führungskultur, passend zu einer Zeit steigender Komplexität durch das rasante Wachstum und die neue Vielfalt an Dienstleistungen. Nils setzt neue Schwerpunkte, etwa beim Marketing und bei der Kommunikation. Er baut Spezialistenteams für Teilbereiche auf, zum Beispiel für die Immobilienverwaltung oder die IT. Nils verkörpert eine neue Generation mit einem agilen, flexiblen und teamorientierten Führungsstil.

1998

Das Schweizer Stimmvolk nimmt die Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA) mit einem deutlichen Ja von 68,9% an. Einen Monat später wird auch das Finanzierungskonzept einer umfassenden Modernisierung der Bahninfrastruktur mit einem Gesamtbetrag von 30 Milliarden Franken bewilligt.

2001

Die LSVA wird faktisch eingeführt. Sie beträgt 1,6 Rappen pro Tonnenkilometer. Im Gegenzug dafür wird die Gewichtslimite der Lastwagen von 28 auf 34 Tonnen erhöht. Vier Jahre später wird sie auf 40 Tonnen festgelegt.

2003

Bruno Planzer feiert seinen 60. Geburtstag und gibt im gleichen Jahr die operative Verantwortung für das Unternehmen an Sohn Nils weiter. Als Vertreter der dritten Planzer-Generation reiht sich dieser hervorragend in die Familie von Machern ein. Nach seiner Lehre als Lastwagenmechaniker bildet er sich in verschiedenen Bereichen weiter, sammelt Berufserfahrung bei diversen Auslandaufenthalten und letztlich an der Seite seines visionären Vaters.

2005

Nach seiner Lehre zum LKW-Mechaniker bei Mercedes-Benz tritt Severin Baer in die Fussstapfen seines Vaters Ruedi und entscheidet sich für eine Karriere im familieneigenen Betrieb. Von seinem Vater erbt er Fleiss, Ehrlichkeit und die Leidenschaft fürs Transportgeschäft. Er startet als LKW-Fahrer auf nationalen Routen. Anschliessend wird er Disponent für Verkehre in Deutschland und den Beneluxländern. Schliesslich siedelt er nach Lugano um, um sich als Transportleiter von Planzer Como zu engagieren. Als sein Vater 2010 unerwartet aus dem Leben gerissen wird, kommt Severin zurück nach Dietikon. Noch im gleichen Jahr steigt er in die Geschäftsleitung ein, wird Mitglied des Verwaltungsrats und des Aktionariats der Planzer-Familienholding. Heute leitet der dreifache Familienvater die Sparte nationale Transporte.

2006

Die Planzer-Familie eröffnet das dritte grosse Logistikcenter in Pratteln, genannt Pratteln 1. Denn Basel mit seinen Industrien, allen voran Biotechnologie und Pharma, floriert. Auch an dieser Entwicklung wollen Bruno und Nils teilhaben. Der Standort in Pratteln setzt architektonisch ein Zeichen. An diesem Standort bedienen die Logistikprofis von Planzer hauptsächlich Pharmakunden mit einem maximalen Qualitätsanspruch. Entsprechend bedeutsam ist das Qualitätsmanagement. Planzer verfügt über die Zertifizierung von Swiss Medic, um Güter fachgerecht zu lagern, zu kommissionieren und zu transportieren.

Einige Jahre später stösst Pratteln 1 bereits an seine Kapazitätsgrenzen, und Bruno plant einen Erweiterungsbau: Pratteln 2. Die Eröffnung findet 2012 statt. Die Infrastruktur bietet die Möglichkeit, die Lastwagen je nach Spezifikationen der Produkte auf zwei Ebenen zu be- oder entladen.

2007

Planzer startet aufgrund eines Auftrags eines grossen Möbelhauses ein neues Geschäftsfeld: die Lieferung und Montage von Neumöbeln an die Heimadresse von Privatpersonen. Als Ausdruck dieser neuen und gleichzeitig altbewährten Kompetenz tritt Planzer für Neumöbel im dunkelroten Gründerlogo auf. Dieses zeichnet die Unterschrift von Max Planzer senior nach. Die Dienstleistung nennt sich 2-Mann-Service, da sie von zwei Personen ausgeführt wird. Im gleichen Jahr wird Nils Verwaltungsratspräsident von Planzer.

2008

Bruno feiert seinen 65. Geburtstag. Er tritt von allen Verwaltungsratsmandaten zurück und verlässt andere Gremien wie ASTAG. Seine Aktienanteile übergibt er Tochter Pascale und Sohn Nils.


2010er bis jetzt

2010

Ruedi Baers jüngerer Sohn Nicolas steigt in den Familienbetrieb ein. Der gelernte Speditionskaufmann bringt Projekterfahrung bei Panalpina in Singapur mit und startet mit seinem Ökonomiestudium. Parallel dazu arbeitet er als Fahrer für Planzer und macht sich ein Bild von Lagerlogistik, Disposition, Verkauf und Administration. Dann wechselt er als Spediteur zu einer Speditionstochter nach Chavornay. 2014 holt ihn Bruder Severin nach Como. Hier zeichnet Nicolas verantwortlich für die Integration eines internationalen Spediteurs in Como. 2015 kommt er zurück nach Dietikon. Er wird Mitglied der Geschäftsleitung, des Verwaltungsrats und des Aktionariats. Heute steht er dem internationalen Geschäftsfeld vor.

2014

Planzer übernimmt die Maier Spedition GmbH im deutschen Singen. Damit erleichtert das Logistikunternehmen seinen Schweizer Stückgutkunden den barrierefreien Zugang zum deutschen Markt und bietet zusätzliche grenzüberschreitende Logistikdienstleistungen zum wichtigsten Nachbarn aus einer Hand. Maier Spedition ist auf den Grenzverkehr Schweiz-Deutschland und umgekehrt spezialisiert und übernimmt für Kunden auf beiden Seiten der Landesgrenzen sämtliche Verzollungsaktivitäten – direkt vor Ort mit eigenen Zollbüros in Singen (D) und Ramsen (CH). Oder Lagerlogistikaktivitäten.

2018

Planzer gründet den Paketservice «Planzer Paket». Damit steigt das Familienunternehmen nicht nur in den monopolistisch organisierten Schweizer Kleinpaketmarkt ein, sondern wagt auch den Schritt in den Heimlieferservice für Privatkunden. Wie der 2-Mann-Service trägt auch Planzer Paket das Originallogo als Hommage an die Endkundenkompetenz von Firmengründer Max Planzer senior.

2019

Planzer bündelt seine Wertschöpfungskompetenz in der Planzer Synergistics AG. Damit tritt das Unternehmen als unabhängiger Supply-Chain-Management-Anbieter auf und bietet mittelständischen Unternehmen Fourth Party Logistics (4PL) an. In seinen Lösungen vereint Planzer neuste Technologien mit einer langjährigen Erfahrung als Logistikexperte.

Im gleichen Jahr ruft Planzer die Marke «Planzer Homeservice» ins Leben – die neue (und frühere) 2-Mann-Dienstleistung. Unter diesem Label liefert und montiert Planzer nicht nur Neumöbel, sondern auch eine Reihe von Produkten für Endverbraucher: Haus- und Gartenbedarf wie Gartenlounges, Grillstationen, Fitnessgeräte, Heimelektronik. Treiber von Planzer Homeservice ist der Boom des E-Commerce, nicht zuletzt beschleunigt durch Covid-19. Auch Planzer Homeservice tritt mit Original-Gründerlogo auf – allerdings in Blau und nicht in Dunkelrot.

2020

Gütertransport ist systemrelevant und damit existenziell für die Schweiz im ersten Jahr der Covid-19-Pandemie. Planzer baut seine Versorgungstätigkeit in allen Bereichen aus. Besonders gefragt sind Heimlieferungen durch Planzer Paket und Planzer Homeservice.

2021

Im Rahmen des Pilotprojekts «Bahn-Cityliner» bringt Planzer mit dem Cityliner-Auflieger Stückgüter per Bahn von Zürich ins Tessin und retour. Das spart einen ganzen Umschlagvorgang, vereinfacht die Disposition und stärkt die emissionsarme Schiene im Modal Split.

Ebenfalls 2021 wird das Innovationsprogramm «Planzer Werkbank» ins Leben gerufen. Damit will Planzer interne und externe Ideen umsetzen und sie als kleine Alltagsverbesserungen oder visionäre Innovationen nutzen.

2022

Planzer fasst sämtliche ökologischen, sozialen und ökonomischen Aktivitäten unter dem Namen «Plan P» zusammen und stellt die Plattform www.plan-p.swiss live. Im Sommer rollen 13 neue E-LKWs aus, zwölf davon der Marke Renault Trucks. Damit reduziert Planzer die durchschnittlichen Emissionen eines 16-Tönners um über 80% und erspart der Umwelt rund 700 g CO2 pro gefahrenem Kilometer. Schliesslich läuft in Felben-Wellhausen ein Test für ein fahrerloses Transportsystem (FTS) mit zwei Fahrzeugen an. Es beschleunigt den innerbetrieblichen Warenfluss und schont das Personal. Die Testphase wird erfolgreich abgeschlossen, das FTS wird weiter optimiert und in den Regelbetrieb überführt.

Ihr Ansprechpartner

Jan Pfenninger
Jan Pfenninger Mitglied erw. Geschäftsleitung
Leiter Marketing & Kommunikation
Adresse

Planzer Transport AG
Lerzensrasse 14
8953 Dietikon

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